Rezension zu Stuart MacBride - Der Garten des Sargmachers

 

»Unterbrich mich nicht – ich bin gerade dabei, das Scotchterrier-Fahrzeugsicherungssystem scharfzustellen.«

Der Garten des Sargmachers / Stuart MacBride / Goldmann / 640 Seiten / 11,00€ Print / 9,99€ eBook

 


Werbung/Rezensionsexemplar

Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, welches mir freundlicherweise vom Bloggerportal und dem Goldmann Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Vielen lieben Dank dafür. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst worden.

4,5/5

Worum geht's?

Wir befinden uns in Schottland an der Küste, mitten in einem Sturm, der Teile der Klippen ins Meer stürzen lässt. Und mit den Klippen wird der Garten von Gordon Smith, einem älteren Herrn, der zuletzt alleine in seinem Haus gelebt hat, frei gelegt. Was sich unter der Rasenfläche scheinbar seit Jahren verborgen hat, ist ungeheuerlich. Zahlreiche Tote. Aber aufgrund des Unwetters werden einige von ihnen ins Meer gespült, Beweise vernichtet und man kann die restlichen Leichen nicht bergen. Man kann somit nicht genau sagen, wie viele Menschen Gordon auf dem Gewissen hat. Auch, wenn Ash Henderson nicht mehr im Dienst ist, ist er entschlossen, den Mörder zu finden und zu stoppen, egal welche Steine ihm in den Weg gelegt werden. Und er muss sich beeilen, denn es gibt eine Geisel, ein junges Mädchen ist in der Gewalt des Killers..

Achtung, bei „Der Garten des Sargmachers“ handelt es sich um den 3. Teil einer Trilogie.


Schreibstil/Gestaltung:

Als Erstes möchte ich gerne auf das Cover des Buches eingehen. Hätte ich das Buch so in der Buchhandlung gesehen, es wäre sofort in meinem Warenkorb gelandet. Für mich hat das Cover etwas Düsteres, was mir zwar etwas „Angst“, mich aber auch neugierig auf die Handlung macht. Als ich das Cover und den Titel bei Bloggerportal sah, wusste ich sofort, dass ich den Klappentext lesen möchte und dieser hat mich dann völlig überzeugt. Man kann, meiner Meinung nach, sofort erkennen, in welchem Land die Geschichte spielt.
Das Buch ist in meiner liebsten Perspektive geschrieben, nämlich aus der Ich-Perspektive von Ash. Ich kann mich so einfach am besten in den Protagonisten hineinversetzen.
Auch wenn es sich hierbei um einen Thriller handelt, gibt es immer wieder humorvolle und zynische Passagen, die die Protagonisten so sympathisch machen. Allein schon bei dem Zitat, welches ich oben gewählt habe, sieht man, in welche Richtung der Humor des Autors geht. Ich habe so einige Male wirklich lachen müssen. Ich finde den Schreibstil von Stuart sehr angenehm, sodass ich gut durch das Buch kam. Sehr detailliert werden auch Nebensächlichkeiten beschrieben, was mich aber absolut nicht gestört hat, sondern mir eher ein noch genaueres Bild über die Umstände und das Setting gegeben haben.

Meine Meinung:

Wie oben bereits erwähnt, ist „Der Garten des Sargmachers“ der dritte Teil einer Trilogie. Ich muss gestehen, dass ich vorher noch nichts von Stuart MacBride gelesen habe und somit die anderen beiden Teile nicht kenne. Für mich war das auch nicht schlimm, da ich mit dem Nicht-Wissen der beiden anderen Fälle, dennoch das Buch komplett genießen konnte ohne an einer Stelle zu denken „Huch, wie passt das denn nun?!“. Dennoch möchte ich die beiden vorherigen Teile unbedingt noch lesen.

Kommen wir nun zum Buch. Direkt im ersten Kapitel dachte ich, „wow, krasser Einstieg“. Ich war direkt im Modus, um herauszufinden, wer was getan hat. Zwischenzeitlich habe ich mich lesetechnisch etwas hängen lassen, was aber absolut nichts mit der Geschichte zu tun hatte. Es war zu keiner Zeit langweilig oder so. Gerade der Humor, den es an einigen Stellen zu Hauf gab, war trocken, aber sehr witzig, mitunter auch zynisch. Hat die düstere Stimmung angehoben und dennoch nicht den Charme eines Thrillers aufgehoben, denn es kam alles Schlag auf Schlag.

Man taucht während des Lesens in zwei Ermittlungen ein, die parallel laufen. Das hat mir sehr gut gefallen. Ich mag Bücher, in denen man zwei Erzählungsstränge hat, die dann am Ende zusammenlaufen und ein Ganzes bilden. Was mir leider nicht so gut gefallen hat, war das Ende bzw. die Auflösung der Fälle. Man hat über 600 Seiten mitgefiebert und -geraten und dann kam die Auflösung, meiner Meinung nach, irgendwie zu schnell.
Die einzelnen Charaktere fand ich super ausgearbeitet und authentisch. Gerade Ash, der ja der Hauptprotagonist ist, gefiel mir besonders gut. Ein ehemaliger DC, der nicht mehr in seinem eigentlichen Beruf arbeitet, sondern nun als „Detective Inspector außer Dienst“ aufschlägt, aber dennoch alles aufklären will. Der sich auch nicht von Vorgesetzen dazu verdonnern lässt, die Finger und Füße still zu halten, der über Grenzen geht, nur um ans Ziel zu kommen. Das hat mich beeindruckt. Außerdem ist sein Sarkasmus einfach legendär.

Mein Fazit:

Mein erster Thriller des Autors, aber mit Sicherheit nicht mein letzter! Absolut empfehlenswert.

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